2 - Ernährung und chronische Krankheiten [ID:4300]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Ich freue mich, wenn Sie mit mir das Thema Ernährung bei chronischen Erkrankungen teilen werden.

Seit ich 2003 angefangen habe, ist es mein Zielbereich gewesen, im Bereich Ernährungstherapie zu arbeiten.

Primär beschäftige ich mich im Bereich der Tumorerkrankung und nahrungsweite Unverträglichkeiten.

Das wird natürlich Einfluss haben auf meinen Vortrag heute, aber auf zwei andere Kerngebiete möchte ich auch eingehen.

Die Ernährungstherapie ist doch gar nicht so entscheidend möglicherweise, bevor die Erkrankung initiiert wurde,

aber im Rahmen des Erkrankungsprozesses kann das unglaublichen Einfluss haben auf die Prognosis der Patienten.

Daher habe ich diese vier großen Bereiche ausgewählt. Ich werde heute sehr viel über Tumorerkrankung und Ernährungstherapie berichten.

Die Rheumaerkrankung ist doch eine chronische Erkrankung, was sehr viele betrifft, und die Diabetes natürlich auch.

Und die Intoranzen, die nahrungsmittelintoranzen, in dem Bereich beschäftige ich mich schon mindestens seit 10 Jahren.

Ich werde immer wieder gefragt, werden es immer mehr?

Es werden immer mehr, und es ist tatsächlich so, dass ich immer mehr Patienten habe, die diese Erkrankung haben.

Nicht selten ist es so, dass jemand eine andere chronische Erkrankung hat, wie eine Rheuma- oder Diabeteserkrankung,

und zeitgleich andere Unverträglichkeiten, sodass die Ernährungstherapie nicht immer so ganz einfach ist.

In der Koordinierung. In der Tumortherapie ist es wichtig, den Patienten zu identifizieren.

Und relevant ist es, Patienten mit einer Mangelernährung zu identifizieren.

Wenn man sich bewusst macht, dass ungefähr ein Drittel aller Tumorpatienten und fast ein Viertel aller Patienten in einer klinischen Aufenthalt eine Mangelernährung haben,

ist es doch sehr offensichtlich, dass wir da etwas tun müssen.

Ich muss praktisch jeden zweiten, dritten, die ich dir handgebe, eigentlich an der Ernährungstherapie angedeihen.

Und es ist leider doch immer noch so, dass sehr, sehr wenige Patienten an eine vernünftige Ernährungstherapie herangeführt werden können.

Daher das Ziel am Anfang meines Vortrages über die verschiedenen Definitionen, wie häufig ist diese Erkrankung, wie kann ich sie angehen, möchte ich doch einiges berichten.

Diese beiden Bereiche kennen wir, eine Volkserkrankung über Gewicht, aber auch unterernährte Patienten.

Aber Fakt ist, und das ist der genau wichtige Unterschied zu Patienten, die eine Tumorekrankung haben, ist es, dass sie krank sind und krankheitsbedingt Gewicht abnehmen.

Das ist die Definition, die zu einer Mangelernährung führt.

Wichtig ist, und das würde ich mich freuen, wenn Sie heute mitnehmen könnten, dass Patienten mit einer Mangelernährung nicht hektisch aussehen müssen, wie diese Dame.

Auch übergewichtige Patienten können mangelernährt sein und in einer entsprechenden Therapie durchgeführt werden müssen.

Früher hieß es, wenn ein Patient ein bestimmtes Schwellen an Gewicht unterschritten hat, ist er therapiebedürftig.

Das nennt man Body Mass Index. Body Mass Index ist eine Berechnung aus der Körpergröße und der Schwere.

Man weiß aber seit einigen Jahren, dass es sehr altersklassifiziert ist. Je älter der Patient ist, desto schneller ist das Risiko, eine Mangelernährung zu haben.

Und desto schwieriger ist es, ihm anzusehen, da bereits eine leichte übergewichtige Situation vorliegen kann, obwohl der Patient eine Mangelernährung hat.

Eine Mangelernährung der Muskelmasse, an Vitaminen und Spurenelementen, die aber eine weitere Erkrankung bedingen können.

Wir selbst haben einige Studien dazu durchgeführt und wir haben tatsächlich gesehen, dass in unserer Klinik und in der eigenen Klinik 45% der Patienten mangelernährt waren.

Jedem zweiten, den ich die Hand gegeben hatte, war mangelernährt. Man sieht es in internistischen Stationen, in chirurgischen Patienten, in diversen multidisziplinären Bereichen,

sodass sie erkennen müssen, dass jeder, den sie kennen, möglicherweise an einer Erkrankung dieser Art leiden könnte.

Wir wissen, dass sehr viele Tumorpatienten, bevor die Diagnose überhaupt etabliert wurde, eine Mangelernährung wahrscheinlich hat und während der gesamten Therapiedauer fortwährend weniger ist,

oder durch die Chemotherapie bedingt, einen Appetitverlust hat und noch mehr eine Mangelernährung zur Risiko entwickelt.

Wir wissen aber, dass diese Mangelernährung dazu führen kann, dass die Patienten eine reduzierte Lebensqualität haben, sie sind müde, schwach, können sich kaum bewegen.

Wir wissen, dass sie viel höhere Medikamente in ihren Riesiken haben, weil sie sehr viel weniger Muskelmasse haben als die anderen.

Und wir wissen, dass diese Menschen viel schneller sterben als die, die eine stabile Muskelmasse haben, einen stabilen Gewichtsverlauf bieten.

Das ist das Ziel einer Ernährungstherapie, dies aufrecht zu erhalten.

Was führt aber alles dazu, dass der Patient mit einer Tumorekrankung eine Mangelernährung hat, also einen Abbau der Muskelmasse? Ist es nur der Tumor selbst?

Natürlich führt der Tumor selbst dazu, dass man einen hohen Stoffwechselumsatz hat, aber viele andere Faktoren führen auch dazu.

Und wir haben uns in der Klinik beschäftigt mit dem Faktor, was passiert während des Klinikaufenthaltes.

Wir wissen alle, dass die Phasen der Hungerperiode gar nicht so selten in der Klinik sind.

Es kommt die eine Untersuchung oder die andere Untersuchung, man muss des Häufigen doch weniger essen, was einem eigentlich möglich erscheinen könnte.

Und wir haben eine Untersuchung durchgeführt in unserer Klinik und über ein Jahr alle Patienten, die aufgenommen wurden von Tag 1 bis zum Entlassungstag, untersucht, wie viele Kalorien sie bekommen haben.

Wir haben tatsächlich festgestellt, dass der Patient im Durchschnitt 760 Kalorien bekommen hat.

Das ist natürlich wenig. Zwei Latte Macchiato haben eine Kalorienmenge von 700 Kalorien. Ein Frühstück ist ja schon fast so viel.

Also Sie merken schon, dass wir selbst viel dazu tun müssen, dass sich das verbessert.

Wie kann das dazu geführt werden? Da komme ich am Ende dazu. Aber warum muss ich das vor allem tun?

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:34:38 Min

Aufnahmedatum

2014-10-30

Hochgeladen am

2014-11-04 11:40:38

Sprache

de-DE

Im Rahmen eines Erkrankungsprozesses kann eine Ernährungstherapie großen Einfluss auf die Lebensqualität und die Lebensprognose von Patienten haben. Wie eine Mangelernährung bei chronischen Erkrankungen erkannt und behandelt werden kann, wird am Beispiel von Tumorerkrankungen, Rheuma, Diabetes und Nahrungsmittelintoleranzen veranschaulicht.

Tags

Diabetes Ernährungstherapie Krebs Karzinom Rheuma Intoleranzen Mangelernährung Gewichtsverlust Taillenumfang Zöliakie Allergie Sensitivität Diät Ernährung Tumor Erkrankungen chronische
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